Im Rahmen des NMG-Unterrichts (Natur, Mensch, Gesellschaft) fand eine gezielte Sprachförderung in der Klasse statt. Das Hauptziel bestand darin, den Wortabruf der 2. – 4. Klasse zum semantischen Feld „Experimente“ zu verbessern und zu beschleunigen. Durch die Kombination von Unterrichtsinhalten und logopädischer Therapie wurde sichergestellt, dass die Kinder die neuen Begriffe nicht nur kennen, sondern auch schnell und spontan anwenden können.

Zielsetzung und Vorgehensweise
Im NMG-Unterricht führen die Lehrpersonen Simone Künzli und Sibylle Brünisholz mit den Kindern verschiedene Experimente durch. Diese dienen nicht nur der Wissensvermittlung, sondern auch der Sprachförderung. Es ist das Ziel, dass die Kinder die relevanten Begriffe zum Thema Experimente erlernen, diese mit Bedeutung füllen und in unterschiedlichen Situationen schnell abrufen können. Unterstützt werden die Kinder dabei von den Logopädinnen Salome Sinisterra, Sara Wollschlegel, Nadja Akermann und Fränzi Bürgi, die sowohl in den Einzeltherapien als auch im Klassenzimmer gezielt an der Verbesserung des Wortabrufs arbeiten.
Schritte zur Verbesserung des Wortabrufs
Um den Kindern den Wortabruf zu erleichtern, wurden verschiedene Teilschritte umgesetzt:
- Bildkarten zu den Wörtern: Die Praktikantin der Klasse erstellte Bildkarten mit Metacom-Symbolen zu den wichtigen Begriffen aus dem Thema „Experimente“. Diese Bildkarten wurden in vier Klassensets vervielfältigt, sodass die gesamte Klasse davon profitieren konnte.
- Wortliste mit Namen: Fränzi Bürgi erstellte eine Liste mit den entsprechenden Namen zu den Bildkarten. Diese Liste diente den Kindern als Nachschlagewerk, falls sie sich an ein Wort nicht erinnern konnten.
- Spiele zur Förderung des Wortabrufs: Um den Wortabruf spielerisch zu trainieren, schrieb Fränzi Bürgi die Anleitungen zu vier Spielen in einfacher Sprache, so dass diese von den Kindern der Klasse gelesen werden konnten: Das „Flaschen-Spiel“, das „Fliegenklatschen-Spiel“, „Schnelles Benennen“ und das „Kreuz-Spiel“. Diese Spiele wurden den Logopädinnen zur Verfügung gestellt und gezielt in den Unterricht eingebaut.
- Einführung der Spiele: Fränzi Bürgi übte mit ihren Therapiekindern die Erklärung der Spiele, sodass sie diese später der gesamten Klasse vorstellen konnten. Dadurch wurde sichergestellt, dass alle Kinder der Klasse den Spielablauf gut verstanden.
- Integration in den Unterricht: Zu verschiedenen Terminen erklärten die Therapiekinder die Spiele ihren Mitschülern, und die gesamte Klasse konnte daran teilnehmen. Gleichzeitig wurden im NMG-Unterricht weiter Experimente durchgeführt, bei denen die neu erlernten Begriffe in den praktischen Kontext eingebunden und mit Bedeutung gefüllt wurden.
- Individuelle Förderung: Zusätzlich zu den Aktivitäten im Klassenzimmer wurde der Wortabruf in der logopädischen Einzeltherapie weiter geübt. Die Wortabrufspiele wurden regelmässig in den Wochenplan der Klasse integriert und gespielt, sodass eine intensive Auseinandersetzung mit den neuen Begriffen stattfinden konnte.

Subjektive Reflexion der Sprachförderung: Erfolge und Herausforderungen im Unterricht
Die Kombination von logopädischer Unterstützung und praktischem Unterricht zeigte viele positive Effekte. Die Kinder waren durch die verschiedenen Aktivitäten häufiger mit den zu erlernenden Wörtern konfrontiert, was nicht nur den Wortabruf, sondern auch das Verständnis der Begriffe förderte. Die Spiele, die in den Unterricht integriert wurden, motivierten die Kinder besonders, da sie spielerisch miteinander den schnellen Wortabruf trainieren konnten. Diese Form der spielerischen Sprachförderung kam bei den Kindern gut an und sorgte für viel Freude beim Lernen. Durch die aktive Anwendung der neuen Begriffe im NMG-Unterricht hatten die Kinder einen erweiterten Wortschatz zur Verfügung, was ihnen half, ihre Beobachtungen und Gedanken besser zu formulieren. Zusätzlich förderte das Erklären der Spielanleitungen durch die Therapiekinder deren Selbstständigkeit und Sprachkompetenz. Sie übten sich nicht nur im freien Sprechen, sondern auch darin, den anderen Kindern die Spielregeln zu vermitteln, was ihr Selbstbewusstsein stärkte.
Trotz der positiven Ergebnisse gab es auch einige Herausforderungen bei der Umsetzung. Die zeitliche Koordination stellte eine Schwierigkeit dar, da es nicht immer einfach war, passende Zeitfenster im Stundenplan zu finden, um die Spiele in die Unterrichtseinheiten zu integrieren. Dies erforderte eine genaue Planung und Absprache zwischen den Beteiligten. Zudem konnten nicht alle Kinder die Wörter im gleichen Masse lernen, da sie sich auf unterschiedlichen sprachlichen Entwicklungsniveaus befanden. Dies machte es für einige Kinder schwieriger, den Wortabruf zu verbessern. Ein weiterer Aspekt war der intensive Zeitaufwand, der mit der Vorbereitung der Materialien und Spiele verbunden war. Das Erstellen der Bildkarten und Wortlisten war zeitaufwendig. Ausserdem lag der Fokus stark auf dem schnellen Wortabruf, während die tiefergehende Bedeutung der Wörter in der Therapie weniger thematisiert wurde, was für viele Kinder ebenfalls sehr wichtig gewesen wäre.
Fazit
Die Sprachförderung zum Thema „Experimente“ in der Klasse hat gezeigt, wie effektiv eine Kombination aus Unterricht und gezielter logopädischer Unterstützung sein kann. Die Kinder waren motiviert, die neuen Begriffe schnell abzurufen und konnten diese aktiv im Unterricht anwenden. Trotz der Herausforderungen bei der zeitlichen Planung und der individuellen Unterschiede im Lernstand der Kinder war die Sprachförderung ein wertvoller Beitrag zur Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten der Klasse.